Verratene Realitäten

Nein, klar, dies ist keine Katze. Eine miese Kopie meines längst verstorbenen Katers „Boogie“. Ich frage mich auch, was meine Erinnerung an das Tier noch mit der damals gelebten Mensch-Tier-Relation zu tun hat.
Aber wenn es sich mit Bildern so verhält – wie ist es dann mit Texten? Realität angemessen nacherzählen? Journalisten haben damit vielleicht noch größere Schwierigkeiten als Lyriker, Poeten, Schriftsteller.
„Das Stellen der Schrift“ von Klaus Modick gibt schon im Titel den Hinweis darauf, das es beim Textschreiben ähnlich zugeht wie beim Einräumen einer Wohnung. Wände anstreichen, um eine bestimmte angenehme Atmosphäre zu erzeugen – oder nackter, kahler Beton? Sofa: weicher Stoff oder kühles Leder? Die reinste Horrorlektüre sind Autobiographien, meine hat sich im Lauf der Zeit schon ein paarmal geändert. Diese Woche erschien eine von (über?) Barak Obama.