
Wir müssen alles dreimal mitteilen. Es reicht nicht mehr aus, dass eine Katze einfach über die Wiese läuft. Ein Mensch muss kommen und sagen: „Schau mal, dort läuft eine Katze!“ Weil etwa sein Gegenüber unaufmerksam war und die Katze sonst verpasst hätte. Aber selbst, wenn seit einer Stunde keine Katze mehr sichtbar war, können sich Freunde immer noch über Katzen unterhalten. Vorteil der Sprache.
Weiter können Katzen auch künstlerisch verarbeitet, gemalt, fotografiert, gedruckt, beschrieben und als Kunstwerk vervielfältigt werden. Selbst Menschen, die noch nie lebendige Katzen gesehen haben, können sich so eine Vorstellung von den Tieren machen. Und sie müssen nicht unmittelbar einen Freund oder Verwandten über Katzen ausfragen.
Das Internet setzt auch hier noch eine weitere Ebene drauf: Katzenbilder und -filme oder Newsgroups über Katzenhaltung sind erst der Anfang. Man erfährt hier alles über die Zusammensetzung der Tiernahrung, über Tierärzte und katzengerechte Wohnungshaltung. Vor Begeisterung über die Tiere werden Charaktere erfunden, Späße mit Lolcats zum Zeitvertreib sind ebenso angesagt wie dreidimensionale Katzenavatare in Rollenspielen wie Second Life. Pro Tag im Detail neue Welten erschaffen mit Katzen, die es sonst nie gegeben hätte, – das Internet erlaubt es jedem, ein bißchen Gott zu spielen.
Weil dies ein Blog ist, war dieser Eintrag überfällig: Katzencontent ist ein entscheidendes Blogmerkmal.