Speziell der Personal Computer wäre in der heute bekannten Form niemals entstanden, wenn er nicht auch ein Spielinstrument wäre. Für eigene Versuche, Spielescripts zu programmieren. Zum Ausreizen der Möglichkeiten, die die Kiste bietet. Zum grafischen Experimentieren. „Jeden Tag eine Welt neu erfinden“, war mein Motto bei meiner Fortbildung. Ja, zum Selbstspielen schon auch, aber bei …
Monatliche Archive: August 2010
Unerwarteter Zuspruch
Vorher muss ich noch etwas erklären. Die Beiträge zum Thema „Metaphern“ schicke dem Banker per E-Mail zu, den ich als Kunde gewinnen will und der wissen möchte, was das Internet denn nun eigentlich ist. Da er mich ermutigt hat, auch unangenehme Wahrheiten über das Netz zu verraten, fühlte ich mich berechtigt, ihm den Shitstorm-Artikel zu …
Der Scheiße-Sturm
Der sprechende Flyer
Vor lauter Nachdenken über das Internet vernachlässige ich meinen Banker. Mir muss etwas Freundliches für Geschäftsleute einfallen. Wie wäre es mit dem Werbeeffekt einer Internetbotschaft: Schon mit einer einfachen „Web-Visitenkarte“ Ihrer Firma schlagen Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe. Sie zeigen der Welt ihr schickes Logo, teilen mit, was Sie anbieten und wie Sie erreichbar …
Das papierlose Büro
Genaugenommen sollte der Büroarbeitsplatz seit Erfindung des noch internetlosen Computers schon ohne Papier auskommen. Allerdings war es von Anfang an eine große Versuchung, die mit den neuen Fonts formatierten Briefe und Schriftstücke auch mit dem Tintenstrahl- oder Laserdrucker herauszugeben und auf Papierlayout zu sehen. Es gab soviel wichtiges, was man unbedingt nach Abschalten des Bildschirms …
Ein einzelner fehlender Bindestrich
In der Welt der Zeichen haben kleinstmögliche Ursachen die größte Relevanz: eine E-Mail-Adresse, der ein Bindestrich fehlt, verhält sich komplett dysfunktional. Man will sich bei einem Kurs anmelden, die E-Mail kommt zurück. Nicht zustellbar. Was soll man machen? Es gibt hier nicht so etwas wie eine Auskunft oder ein Buchverzeichnis der E-Mail-Adressen. Ergebnis: der Kurs …
Der Welt-Brieffreundeclub
Das frühe Worldwideweb war ein schwarzes Brett für Mitteilungen aller Art: Arbeitsnotizen, Werbezettel, Suchmeldungen. Einigermaßen sinnvoll war das erst, als es brauchbare Suchmaschinen gab, die die weltweiten Mitteilungen auffindbar machten. Nur die zusätzlichen interaktiven Dienste, wie Chats, Newsgroups und die Mailinglisten machten das damalige Internet spannend. Der fröhliche internationale Gruppenaustausch fand hier statt, auf Campus-Mailinglisten …
Nachtrag zum virtuellen Ort
Die Schwierigkeit, reale Orte im Internet abzubilden, erfährt eben Google mit seinem neuen Dienst Streetview und seinem Verpixelungszugeständnis an die Datenschützer. Nirgendwo auf der Welt befinden sich soviele verwuschelte Häuser wie in Deutschland! Die schönste Geschichte war die von der börsennotierten Firma aus Nordamerika, die sich bei näherem Hinsehen mit Streetview als Bretterbude entpuppte. Das …
Der kybernetische Ort
Betritt man das Internet zum ersten Mal, entsteht schnell der Eindruck, dass sich grenzenlos viele neue Räume öffnen. Dabei ist „betritt“ schon zuviel interpretiert, denn man schreitet natürlich überhaupt nicht. Man sitzt am Schreibtisch, der Cyberspace entsteht im Kopf. Selbst aufwendige 3D-Animationen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass man im WWW, in Newsgroups und bei den …
Visuell vs. haptisch
Bitte nur anschauen, nicht berühren! Die Sinne kommen zu kurz, wenn all diese Dinge ins Internet einwandern. Menschen, die schon beim Schreiben auf Papier oder beim Malen auf irgendwas zappelige Anfälle kriegen, müssen mit allen Dateneingabegeräten verzweifeln. Wie – zum Teufel – kriegt man Ideen in den Computer? Meine Masseurin zum Beispiel sitzt ungeduldig neben …
Die Bibliothek zu Babel
Manchmal fühle ich mich bei meinen Intertnetsitzungen wie diese Einwohner der Bibliothekswelt von Jorge Luis Borges. Wozu gibt es diese vielen Buchstaben und Texte? Ist das eine Utopie? Oder das Gegenteil davon? Das Internet könnte alle Bücher der Welt enthalten, alles Wissen der Welt konzentrierter Form umfassen, zugänglich für jeden. Könnte. Tut es aber nicht. …
Mein Banker ist unzufrieden
Eine Datenbank ist eine Bank – das findet er banal. Auch gehen ihm meine Erklärungsversuche nicht schnell genug. Dass ich noch ein Archiv und zwei Physiotherapeutinnen auf meiner Auftragsliste habe, interessiert ihn nicht. Es muss möglich sein, „zeitnah“ eine befriedigende Erklärung zu liefern. Die Basis meiner Arbeit sollte ich schon kennen. Schließlich beschäftigt er nur …
Eine Datenbank ist eine Bank
Das Internet ist für die Banken erfunden worden. Zumindest ist die Geldmobilität ein weiterer Faktor, der die Informationstechnologie vorangetrieben hat. Für den Einzelnen war das bequeme Verwalten der Geldkonten von zu Hause aus eine Einstiegsdroge ins virtuelle Leben. Global gesehen hat die Finanzindustrie nun endlich die Möglichkeit, Finanzströme in Form von Zahlen in Sekundenbruchteilen um …
Das Internet ist ein Kriegswerkzeug
Also gut. Meine Kunde wartet auf eine Erklärung. Internetmetaphern, philologisch gedeutet. Angefangen hat es mit einer militärischen Planung: das Arpanet. Ursprünglich sollte wohl nur ein ausfallsicheres dezentrales Netz für für die Nachrichtenübertragung entwickelt werden, das vom Telefon bekannte „Sender-Empfänger-Prinzip“ für die Nachricht selbst war zu diesem Zeitpunkt noch nicht infrage gestellt. Die Übermittlung der Kriegsnachrichten …